Strategische Weiterentwicklung des Forschungsdatenmanagements am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung (FDMHerder)
Projektleitung: Barbara Fichtl M.A.
Projektbearbeitung: Dr. Johannes Bracht, Stephanie Palek M.A., Dr. Martin Schwarten
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der „Erforschung des Managements von Forschungsdaten in ihrem Lebenszyklus an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen“
Kooperationspartner: FIZ Karlsruhe, Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung, Geschichte Digital: Leibniz-Kompetenznetzwerk für den digitalen Wandel in den historischen Wissenschaften (GeWissDigital)
Laufzeit: 06/2017 – 08/2019
Kontakt zum Projektteam: fdm@herder-institut.de
Das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtung mit eigenen Beständen und Verlag. Es stellt eine vielfältige analoge und digitale Infrastruktur für die Scientific Community bereit und erzeugt im Rahmen v. a. hermeneutisch-interpretativer geisteswissenschaftlicher Forschung eher gering standardisierte heterogene Forschungsdaten.
Im Rahmen des Projekts soll das Forschungsdatenmanagement (FDM) am Herder-Institut nun auf konzeptueller, organisatorischer und technischer Ebene strategisch weiterentwickelt werden. Ziele sind die Etablierung einer Organisationsstruktur und Datenkultur, ein technisches Konzept, die Entwicklung einer langfristigen Roadmap und ein strategischer Ausbau der Kooperationen. Basierend auf einer bereits erfolgten Bestandsaufnahme werden Szenarien und Kriterien zur Kategorisierung der Forschungsdaten am Herder-Institut erarbeitet und darauf aufbauend Interviews mit Mitarbeitern geführt, um den Bedarf an organisatorischer, technischer und juristischer Unterstützung zu ermitteln. Dabei wird das Projekt bei der Analyse durch das FIZ Karlsruhe unterstützt. Darauf aufbauend sollen dann ein Anforderungskatalog an Software zum FDM sowie Vorgaben für das Datenmanagement entwickelt werden. Auch Beratungs- und Qualifizierungsangebote für Mitarbeiter sollen aufgebaut werden.
Pilothaft wird ein Forschungsprojekt in seinem Forschungsdaten-Lebenszyklus begleitet. Aufbauend auf allen Ergebnissen wird dann ein FDM-Maßnahmenkatalog entwickelt. Für die Auswahl langfristiger Kooperationspartner hinsichtlich Archivierung und Aufbau von Repositorien zur Nachnutzung werden Kriterien ermittelt sowie Kooperationsgespräche geführt. Es wird ein auf die nationale Entwicklung abgestimmtes Konzept für eine langfristige technische Lösung entwickelt. Die Projektergebnisse werden verschriftlicht und mit Partnern diskutiert, u. a. mit dem Leibniz-Kompetenznetzwerk „GeWissDigital“. Aufbauend auf den Projekterfahrungen werden Vorschläge für eine langfristige Roadmap und ein Finanzierungskonzept erarbeitet.
Das Projekt hat Modellcharakter für Institutionen ähnlichen Profils. Die Erfahrungen des Projekts sind in vielerlei Hinsicht beispielhaft für das Forschungsdatenmanagement anderer Institutionen mit ähnlichen Aufgaben. Beispielsweise findet sich in vielen Museen eine vergleichbare Daten- und Softwaresituation: Einsatz von Archiv-, Bibliotheks- und Sammlungssoftware in einer Einrichtung, Entwicklung von Software in Digital Humanities-Projekten und Verwobenheit der Forschungsdaten in all den genannten Systemen.