Societies under German Occupation – Experiences and Everyday Life in World War II
Projektleitung:
Prof. Dr. Peter Haslinger (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg/Justus-Liebig-Universität Gießen)
Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer (Bergische Universität Wuppertal/Kulturwissenschaftliches Institut Essen)
Gesamtherausgeber/innen: Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej (Universität Warschau), Prof. Dr. Peter Haslinger, Dr. Stefan Martens (DHI Paris), Prof. Dr. Irina Sherbakova (MEMORIAL Moskau), Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer
Koordination: Dr. Agnes Laba (Bergische Universität Wuppertal)
Redaktion: Francis Ipgrave M.A., M.Int. (bis Februar 2017), Dr. Eoin Ryan
Laufzeit / Finanzierung: In einer ersten Phase (Machbarkeitsstudie) von 2012 bis 2017 unter dem Projektnamen „World War II – Everyday Life Under German Occupation“ finanziert von der Leibniz-Gemeinschaft in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut in Paris
Webportal: Societies under German Occupation – Experiences and Everyday Life in World War II
Presse: DRadio Wissen Beitrag 25.12.2016 von Tatjana Tönsmeyer Nahrungsmittelknappheit zwischen 1939 und 1945. Der grosse Hunger
Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist bisher vor allem als Geschichte der nationalsozialistischen Expansion und ihrer Akteure geschrieben worden, mit den Schwerpunkten Holocaust und Wehrmachtsverbrechen. Hinzu tritt in den meisten ehemals besetzten Ländern eine starke Ausrichtung auf den Widerstand. Defizit in Forschung und Dokumentation ist demgegenüber die Situation lokaler Bevölkerungen unter Besatzungsbedingungen geblieben.
Um diesem Desiderat zu begegnen, wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie das internationale Forschungs- und Editionsprojekt ‘World War II – Everyday Life Under German Occupation’ als englischsprachige Quellenedition vorbereitet, die die vielfältigen und komplexen Situationen, Alltagserfahrungen und Überlebensstrategien der Lokalbevölkerungen in den von der Wehrmacht besetzten Regionen Europas dokumentieren soll. Im Fokus stehen Themenschwerpunkte wie unter anderem Mangelerfahrungen und Versorgung, die Rolle der einheimischen Lokalverwaltungen, Arbeit und Ausbeutung, und die vielfältigen Gewaltbeobachtungen und -erfahrungen.
Die Edition ist als Hybrid-Edition konzipiert, die die Vorteile einer englischsprachigen Printpublikation und einer digitalen Edition im Rahmen eines Online-Portals kombiniert. Die digitale Edition wird die Quellen sowohl in englischer Sprache als auch in der Ausgangssprache präsentieren. Bis zum Ende der Phase der Machbarkeitsstudie (April 2016) werden die Arbeiten am ersten Band der Printedition abgeschlossen sein. Insgesamt wird die Printpublikation acht Bände umfassen.
Das Projekt vereinigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 15 europäischen Ländern und beleuchtet ein für die europäische Erinnerungs- und Geschichtspolitik nach wie vor zentrales Themenfeld, das länderübergreifend bisher so nicht dokumentiert und in Forschungsstudien nur sehr asymmetrisch für die einzelnen Länder erschlossen ist.
- Belarus: Dr. Kusma Kozak (Universität Minsk)
- Belgien: Dr. Dirk Luyten (Centre for Historical Research and Documentation on War and Contemporary Society Bruxelles / CEGESOMA)
- Böhmen/Mähren (Protektorat): Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer (Universität Wuppertal/KWI Essen)
- Dänemark: Prof. Dr. Karl Christian Lammers (Universität Kopenhagen)
- Estland: Prof. Anu-Mai Kõll (Södertörn Universität, Schweden)
- Frankreich: Prof. Dr. Olivier Wieviorka (Ecole Normale Supérieure de Cachan) und Dr. Stefan Martens (Deutsches Historisches Institut Paris)
- Griechenland: Dr. Violetta Hionidou (Newcastle University)
- Italien: Prof. Dr. Gustavo Corni (Universität Trento)
- Jugoslawien, ehemalig (für die von der Wehrmacht besetzten Gebiete): Prof. Dr. Milan Ristović (Universität Belgrad)
- Kanalinseln (als besetzter Teil Großbritanniens): Dr. Stefan Martens (Deutsches Historisches Institut Paris)
- Litauen: Dr. Darius Staliunas (Institut für Litauische Geschichte Vilnius)
- Lettland: Prof. Anu-Mai Kõll (Södertörn Universität, Schweden)
- Luxemburg: Prof. Dr. Benoît Majerus (Universität Luxemburg)
- Niederlande: Prof. Dr. Kees Ribbens und Prof. Dr. Peter Romijn (Institute for War, Holocaust- and Genocide Studies Amsterdam/NIOD)
- Norwegen: Prof. Dr. Guri Hjeltnes (Center for Studies of Holocaust and Religious Minorities Oslo)
- Polen: Prof. Dr. Jerzy Kochanowski (Universität Warschau)
- Russland: Prof. Dr. Irina Sherbakova (MEMORIAL Moskau)
- Slowakei: Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer (Universität Wuppertal/KWI Essen)
- Ukraine: Prof. Dr. Gelinada Grinchenko (Kharazin Kharkiv Universität)
- Ungarn: Prof. Dr. Peter Haslinger (Herder-Institut, Marburg/Universität Gießen)