Semantics4Art&Architecture

Aufbau einer nachhaltigen Forschungsinfrastruktur für die ontologiebasierte Dokumentation und Erschließung von Kunst und Architektur

Projektpartner: Universitätsbibliothek Heidelberg
Projektleitung Herder-Institut: Dr. Dietmar Popp, Barbara Fichtl M.A.
Projektleitung UB Heidelberg: Dr. Veit Probst, Dr. Maria Effinger
Koordination/Durchführung Herder-Institut: Sławomir Brzezicki M.A., Dr. Martin Schwarten
Koordination/Durchführung UB Heidelberg: Nicole Sobriel M.A., Dr. Arne Fitschen
Projektförderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektnummer: 401756994
Laufzeit: 01.2019 – 12.2021

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Mit der Heidelberger Universitätsbibliothek und dem Herder-Institut haben sich eine national in der Fachcommunity etablierte Infrastruktureinrichtung sowie eine im Bereich der Kunstdokumentation einschlägig erfahrene Forschungseinrichtung zusammengefunden, um gemeinsam und nachhaltig die Implementierung, Konsolidierung und Optimierung einer bereits im Einsatz befindlichen E-Research-Technologie für die Kunst- und Architekturgeschichte zu betreiben. Angestrebt wird der Aufbau eines leistungsfähigen Informationssystems für die Erfassung von objekt- und personenbezogenen Informationen, von Daten zu Provenienz und Forschungsstand und von visuellen und ggfs. multimedialen Quellen sowie die Dokumentation sämtlicher Arbeitsschritte des Forschungsprozesses. In Anknüpfung an bereits durchgeführte sowie aktuelle Projekte der Antragsteller und kooperierender Einrichtungen wird eine generische Lösung für eine Vielzahl von kunst- und bauhistorischen Fragestellungen angestrebt.

Die optimierte Datenmodellierung soll unterschiedliche Bereiche der Dokumentation des Kulturerbes abdecken, möglichst viele Facetten der digitalen Dokumentation dieser Gattungen umfassen und differenzierte Beschreibungskriterien beinhalten. Wichtig ist einerseits die Komplexität der Datenmodelle, andererseits aber auch die Abtrennbarkeit einzelner Module, die mittels Schnittstellen ein fach-, aber nicht projektspezifisches, semantisches Netz bilden sollen.

Um die abstrakten Datenmodelle auch konkret erproben zu können, soll die aktuell in zahlreichen Projekten eingesetzte Forschungssoftware WissKI gemeinsam mit Stakeholdern evaluiert, optimiert und konsolidiert werden. Ziel ist es, die Software für weitere Vorhaben der Dokumentation von Bauwerken, Kunstobjekten oder Fotografien generisch, nachnutzbar und leicht anpassbar zu gestalten und ein Betriebsmodell zur nachhaltigen Bereitstellung zu entwickeln. Dabei konnten beide Antragsteller Erfahrung mit WissKI in eigenen Projekten im Vorfeld sammeln (beim Herder-Institut waren es: ViReBa und FoKO).

Zudem soll eine vertiefende Bedarfsanalyse durchgeführt werden, welche auf den Erfahrungen der bereits existierenden WissKI-Projekte aufbaut, zudem aber weitere Nutzungsszenarien aus dem Bereich der Kunst- und Architekturgeschichte einbezieht.

Als Ergebnis soll neben einer konsolidierten kunstgeschichtlichen Dokumentationssoftware ein „Werkzeugkasten“ entstehen, der anpassbare Templates für Datenmodelle und Best-Practice-Handreichungen enthält. So werden somit neue, optimierte WissKI-Anwendungen ermöglicht, die weit über die aktuelle Nutzung hinausgehen. Potenzielle Anwender sind eine Vielzahl kunst- und architekturhistorischer sowie archäologischer Institutionen im In- und Ausland.

Um die Akzeptanz und Etablierung ontologiebasierter, semantischer Dokumentation nachhaltig zu fördern, soll eine aktive WissKI-Community und ein Netzwerk der Akteure in diesem Bereich insgesamt etabliert werden. Über eine zentrale Anlaufstelle für die Forschungscommunity innerhalb von arthistoricum.net sollen alle Aktivitäten im deutschsprachigen Raum zusammengeführt und nachnutzbar werden.

Schließlich sollen in der ersten dreijährigen Projektphase anhand der Bedarfsanalyse und der Zusammenarbeit mit WissKI-Akteuren auch erste Softwareanpassungen vorgenommen werden. Für einige Bereiche liegen bereits konkrete Anforderungen vor, weitere sollen projektbegleitend identifiziert und je nach vorhandenen Ressourcen umgesetzt werden oder für die zweite Projektphase definiert und vorbereitet werden.