Oberschlesien aus der Luft
Projektidee: Dawid Smolorz (Gliwice)
Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Claudia Kraft (Universität Siegen)
Projektleitung am Herder-Institut: Dr. Dietmar Popp
Projektbearbeitung: Dariusz Gierczak M.A., unter Mitwirkung von: Slawomir Brzezicki M.A., Dr. Ksenia Stanicka-Brzezicka, Thomas Urban M.A.
Projektpartner: Professur für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Siegen (Prof. Dr. Claudia Kraft), Schlesisches Museum in Kattowitz (Muzeum Śląskie, Katowice), Schlesisches Landesmuseum in Troppau (Slezské zemské muzeum, Opava) und Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in Oppeln (Dom Współpracy Polsko-Niemieckiej, Opole) sowie Thomas Voßbeck (Europareportage, Berlin) und Dawid Smolorz (Gliwice)
Projektförderung: Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM)
Laufzeit: 05/2016 – 10/2018
Gemeinsames Ziel dieser deutsch-polnisch-tschechischen Zusammenarbeit ist es, einen Beitrag zur visuellen Geschichte der transkulturellen Industrie- und Kulturlandschaft Oberschlesiens zu leisten. Das Projekt stützt sich dabei zum einen auf den in den Wissenschaftlichen Sammlungen des Herder-Institut vorhandenen Bestand historischer Schräg- und Senkrechtluftbilder, die im Zeitraum 1920-1945 entstanden sind, sowie auf aktuelle Schrägluftbilder, die der Berliner Fotograf Thomas Voßbeck, ein ausgewiesener Spezialist für Industriefotografie, erstellt.
Die Idee zu dem Vorhaben ist aus bereits abgeschlossenen Buch- und Ausstellungsprojekten des Herder-Instituts hervorgegangen, deren Fokus die historischen Luftbilder der für die mitteleuropäische und insbesondere für die deutschpolnische Geschichte so wichtigen Städte Wrocław/Breslau und Gdańsk/Danzig bildeten. Im Rahmen des aktuellen Vorhabens ist die Erstellung dreisprachiger (deutsch/polnisch/tschechisch) Bildbände geplant. Im ersten Band werden die historischen Aufnahmen und im zweiten die aktuellen Luftfotografien dokumentiert und erläutert. Diese Bilder und weitere Materialien werden zudem in einer vom Schlesischen Museum in Kattowitz konzipierten Ausstellung gezeigt, die in verschiedenen oberschlesischen und später auch in tschechischen und deutschen Städten zu sehen sein wird.
Die Arbeit mit historischem und zeitgenössischem Bildmaterial verspricht neue Einsichten in Phänomene des Überdauerns von materieller Kultur in sich ändernden politischen und gesellschaftlichen Kontexten mit Hilfe von bislang vernachlässigten bzw. überhaupt erst zu erstellenden Quellenkorpora in den Blick genommen werden. Im Idealfall können durch die Kombination verschiedener kultur-, kunst- und sozialwissenschaftlicher Zugänge und durch die Offenlegung unterschiedlicher im Raum eingeschriebener „Zeitschichten“ neue Narrative und Darstellungsformen der Geschichte Oberschlesiens entwickelt werden. Die Bandbreite der unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Themen, die sich anhand der Luftbilder einer der ältesten Industrielandschaften des kontinentalen Europas abzeichnen, wird auch im Rahmen einer internationalen Tagung diskutiert werden.
» Zum Weiterlesen:
Blogbeitrag von Dariusz Gierczak M.A.