Eine Fortbildungsveranstaltung des Verbandes Hessischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer VHGLL e.V.
Samstag, 24. September 2022, Herder-Institut, Marburg
10:30 – ca. 14:00
Akkreditierung von der Hessischen Lehrkräfteakademie unter der Veranstaltungsnummer 02206209
Mit
Dr. Manfred Sapper
Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) https://zeitschrift-osteuropa.de/
Dr. habil. Anna Veronika Wendland
Forschungskoordinatorin am Herder-Institut
PD Dr. Heidi Hein-Kircher
Leiterin der Abteilung Wissenschaftsforum und verschiedener Projekte des Herder-Instituts
Programm (Änderungen vorbehalten)
10:30-10:40 Wolfgang Geiger (VHGLL) Begrüßung und Einführung
10:40-11:25 Manfred Sapper: Der Weg in den Krieg. Ursachen, Perzeptionen, Analysen
11:25-11:40 Diskussion
11:40-11:50 Pause
11:50-12:35 Anna Veronika Wendland: Etappen der ukrainischen Nationsbildung
12:35-12:50 Diskussion
12:50-13:00 Pause
13:00-13:45 Heidi Hein-Kircher: Geschichtspolitik als Legitimation in Konfliktregionen – das Beispiel Ukraine und Russland
13:45-14:00 Diskussion
ABSTRACTS:
Manfred Sapper: Russlands Krieg gegen die Ukraine Ursachen, Perzeptionen, Analysen
Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland einen großflächigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Aber warum? Welche Motive, Interessen und Kalküle liegen der Entscheidung von Präsident Putin und seiner Entourage zugrunde? Der Vortrag analysiert die Konstellation des Konflikts, die offizielle Legitimation sowie die ideologischen, innen- und außenpolitischen Determinanten des Kriegs, die Kriegsdynamik und die innenpolitischen und internationalen Folgen.
Anna Veronika Wendland: Etappen der ukrainischen Nationsbildung
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine nehmen beide Seiten immer wieder Rückgriff auf historische Argumente. Die russische Seite bestreitet die Existenz einer ukrainischen Nation und die Legitimation des ukrainischen Staates, die Ukrainer halten mit einem Bezug auf ihre Verfassungstraditionen und Widerstandsgeschichte gegen das imperiale Russland dagegen. In meinem Beitrag zeichne ich die wichtigsten Argumentationslinien mit historischem Bezug nach und gebe daran anknüpfend einen Überblick über die wichtigsten Etappen der ukrainischen Nationsbildung von der Frühneuzeit bis zur ukrainischen Unabhängigkeit im 21. Jahrhundert.
Heidi Hein-Kircher: Geschichtspolitik als Legitimation in Konfliktregionen – das Beispiel Ukraine und Russland
In dem Vortrag soll die legitimierende Funktion von Geschichtspolitik mit Schwerpunkt auf Russland und die Ukraine diskutiert werden. Hierbei werden einerseits die Rolle von Geschichtspolitik im östlichen Europa insgesamt und andererseits wesentliche Etappen in der jeweiligen Geschichtspolitik hinterfragt. Ziel ist es, die Funktionalisierung von Geschichte in Konflikten herauszuarbeiten. Darüber hinaus stellt der Vortrag einige wichtige Quellen für den Unterricht vor.
Online verfügbare Texte der Autor:innen – Empfehlungen zur vorbereitenden Lektüre:
Die Armee einer remilitarisierten Gesellschaft – Manfred Sapper im Gespräch mit Jens Bisky, Soziopolis, 9.5.2022
https://www.soziopolis.de/die-armee-einer-remilitarisierten-gesellschaft.html
Imperiale Geschichtsbilder. Macht durch Mythen. Putin sieht sich als Erbe des Zarentums, von Christoph Daviid Piorkowski (Interview mit Heidi Hein-Kircher). Tagesspiegel 15./16.3.2022.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/putins-imperiale-geschichtsbilder-macht-durch-mythen-423268.html
Geschichtsunterricht für Putin – Historikerin deckt Fehler auf. (Interview mit Heidi Hein-Kircher).
https://www.weltderwunder.de/warum-putins-argumente-fuer-ukraine-krieg-falsch-sind/
(Bitte nicht von der Werbung abschrecken lassen! W.G.)
Anna Veronika Wendland, Zur Gegenwart der Geschichte im russisch-ukrainischen Krieg, in APuZ 72(2022), 28-29, 11.07. 2022,
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/krieg-in-europa-2022/510255/zur-gegenwart-der-geschichte-im-russisch-ukrainischen-krieg/
Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Gisonenweg 5-7, 35037 Marburg https://www.herder-institut.de/
Die Veranstaltung ist öffentlich, erfordert aber eine Anmeldung.
Die Einladung an die Mitglieder des VHGLL per Mail enthält eine Wegebeschreibung. Wer sich als Nicht-Mitglied anmeldet (unter VHGLL@t-online.de). bekommt ebenfalls eine genaue Wegebeschreibung zum Veranstaltungsort.
Verband der hessischen Geschichtslehrerinnen und -lehrer