Donnerstag 21. September 2023, 9:00–11:30 Uhr, Hörsaal 5
Das Podiumsgespräch beleuchtet die aktuelle Situation der Historikerinnen und Historiker in der Ukraine angesichts des verbrecherischen Angriffskriegs Russlands gegen ihr Land. Die drei teilnehmenden ukrainischen Kolleg:innen repräsentieren ein Stück weit verschiedene Regionen und Städte der Ukraine. Sie werden aus eigener Anschauung berichten, wie es sich unter Kriegsbedingungen lebt und arbeitet. Dabei werden die Folgen der häufigen russischen Angriffe auf die ukrainische Energie- und Kommunikationsinfrastruktur und die Umstellung auf Online-Lehre zur Sprache kommen. Zudem werden die ukrainischen Universitäten leider aktueller noch schlechter finanziert als vor 2022, was zu Stellenkürzungen und steigender Arbeitsbelastung führt. Des Weiteren wird darüber diskutiert, zu welchen inhaltlichen Neuerungen in der ukrainischen Historiographie der Krieg führt. Hier geht es etwa um einen noch größeren Stellenwert der Geschichtspolitik, auch als Untersuchungsthema, sowie um die völlige Trennung von Russland, die „Dekolonisierung“.
Das Podiumsgespräch wird nach etwa der Hälfte der Veranstaltungszeit für das Publikum geöffnet, sodass eine breite Diskussion entstehen kann, in der auch die Auswirkungen des Krieges auf die Historiographie in Deutschland (Aufnahme von Wissenschaftler:innen aus der Ukraine, der Krieg als große Zäsur, etc.) thematisiert werden können.
Die Diskussion wird in Ukrainisch stattfinden und ins Deutsche gedolmetscht werden.
Podiumsgäste
Valentyna Shevchenko (Lviv)
Liudmyla Posokhova (Charkiw)
Volodymyr Potulnytskyi (Kiew)