Virtueller Workshop mit Peter Haslinger im Rahmen des Praxislabor 2022
Termin: Donnerstag, 12.1.2023, 9:00-13:00 Uhr
Vor dem Hintergrund der Pandemie ist erneut deutlich geworden, wie umfassend der digitale Wandel gesellschaftliche Kommunikation schon jetzt verändert hat. Durch den Enfluss sozialer Medien und digitaler Dienste wird sich dabei zukünftig auch historisches Erinnern tiefgreifend verändern und das Verhältnis zwischen kommunikativem und kulturellem Gedächtnis eine erhebliche Veränderung erfahren. Der Workshop versucht, diesen Paradigmenwechsel des Digitalen im historischen Erinnern theoretisch zu reflektieren. Dabei sollen in einem ersten Schritt bisherige Ansätze und Konzepte (wie Erinnerungs- und Geschichtskultur, Geschichts- und Vergangenheitspolitik, Public history, kulturelles und historisches Erbe) neu bewertet werden. Auch der Umgang mit Techniken des historischen Erinnerns z.B. im Archiv oder editorischen Bereich soll reflektiert werden. In einem zweiten Schritt sollen dann davon ausgehend neue Ansätze (wie z.B. digitales Erinnern) ausgelotet werden.
Der virtuelle Workshop richtet sich an alle, die über das Verhältnis von historischem Erinnern und Digitalität theoretisch und methodisch reflektieren möchten. Die Veranstaltung geht von der Annahme aus, dass bisherige Modelle wie Erinnerungskultur, Geschichtskultur, Geschichtspolitik oder Vergangenheitspolitik unter den Rahmenbedingungen des digitalen Wandels neu gedacht werden müssen. Geplant ist eine Kooperation mit dem Marburg Centre for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI) und dem Gießener International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC).
Meeting-Link:
https://uni-giessen.webex.com/uni-giessen/j.php?MTID=m220191ece13d7974a83cac6719fdea74
Meeting-Kennnummer: 2734 836 6297
Passwort: KMa5pUtjP33
Programm:
9.00 Begrüßung und Vorstellungsrunde unter den Teilnehmenden
9.15 Impulse zum Workshop (jeweils 15 Minuten):
Peter Haslinger: Erinnerungskulturen digital gewendet – kommunikatives und kulturelles Gedächtnis nach dem digital turn
Simon Donig: Zum Verhältnis von Gedächtnis, Archivierung und Medialisierung im Digitalen
9.45-10.45
Diskussion zu zentralen Begrifflichkeiten, Forschungskonzepten und methodischen Herausforderungen
Identifikation neuer Forschungsfragen und Anwendungsbereiche
10.45-11.00 Pause
11.00-12.00 Case studies
12.00-12.30 Zusammenfassung und Schlussdiskussion
Literatur:
Hoskins, Andrew (ed.): Digital Memory Studies. Media Pasts in Transition. London / New York: Routledge 2017.
de Kosnik, A.: Rogue Archives. Digital Cultural Memory and Media Fandom. Cambridge, MA 2016.
Hirsch, Marianne (Hrsg.): The Generation of Postmemory. Writing and Visual Culture After the Holocaust. New York 2012.
Hjørland, Birger: Documents, memory institutions and information science, in: Journal of Documentation 56/1 (2000), 27-41.
Solanilla, Laura: The Internet as a Tool for Communicating Life Stories: A New Challenge for Memory Institutions, in: International Journal for Intangible Heritage 3 (2008), 103-116.
Informationen und Kontakt: peter.haslinger@herder-institut.de