Bearbeiter: Stefan Lehr (Münster)
Erstveröffentlichung: November 2015
Am 16. März 1939 errichtete Adolf Hitler das „Protektorat Böhmen und Mähren“. In der Nacht vom 14. auf den 15. März hatte der Präsident der Tschecho-Slowakei, Emil Hácha, unter massivem Druck und Drohungen in Berlin, „das Schicksal des tschechischen Volkes und Landes in die Hände des Führers des Deutschen Reiches“ gelegt. Bereits am Abend des 14. März begannen deutsche Truppen mit der Okkupation der Stadt Ostrava (Mährisch-Ostrau) im Nordosten des Landes. Das restliche Gebiet Böhmens und Mährens wurde in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages besetzt.
Auf diese Weise okkupierte die Wehrmacht unter Verletzung der im Münchener Abkommen garantierten territorialen Integrität der „Resttschechei“ zum ersten Mal ein überwiegend „fremdvölkisches“, von Tschechen bewohntes Gebiet. Die Errichtung des Protektorats und die parallel dazu von deutscher Seite initiierte Bildung eines Slowakischen Staates stehen im Kontext der NS-Expansionspolitik. Ihre Fortsetzung fand sie mit dem Angriff auf Polen am 1. September 1939, der zugleich auch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kennzeichnet.
Ein in den Abendstunden des 15. März 1939 auf der Prager Burg formulierter und auf den folgenden Tag datierter „Erlaß des Führers und Reichskanzlers über das Protektorat für Böhmen und Mähren“ stellte die staatsrechtliche Grundlage des Protektorats dar. Das einseitig ohne tschechische Beteiligung entstandene Dokument sprach von einer autonomen Verwaltung. Zwar gab es tatsächlich bis zum Ende des Krieges eine Regierung des Protektorats und einen Staatspräsidenten, diese Institutionen waren jedoch an die Weisungen des Reichsprotektors in Böhmen und Mähren gebunden und verloren zunehmend an Bedeutung. Den aus dem Deutschen Reich entsandten Reichsprotektoren stand der Sudetendeutsche „Tschechenkenner“ und Höhere SS- und Polizeiführer von Böhmen und Mähren, Karl Hermann Frank, zunächst als Staatssekretär und seit August 1943 als Deutscher Staatsminister für Böhmen und Mähren mit maßgeblichem Einfluss zur Seite.
Im Protektorat, welches zum Gebiet des „Großdeutschen Reiches“ gehörte, lebten auf 48 959 km2 mehr als 7 200 000 Tschechen, die offiziell als „Staatsangehörige des Protektorats Böhmen und Mähren“ bezeichnet wurden. Die etwa 250 000 Deutschen stellten eine privilegierte Minderheit dar. Die circa 118 000 von den Nationalsozialisten als Juden definierten Menschen wurden zunächst diskriminiert, beraubt und entrechtet, dann verfolgt und in Lagern interniert und schließlich in ihrer Mehrheit ermordet. Dabei war das Ghetto bzw. Konzentrationslager Theresienstadt als Sammel- und Durchgangslager ein zentraler Ort, den die meisten böhmischen und mährischen Juden vor der weiteren Deportation in die Vernichtungslager und Ghettos im Osten passierten. Ein ähnliches, von Verfolgung und Ermordung geprägtes Schicksal erlebte die jedoch wesentlich kleinere und durch eine andere Sozialstruktur und Lebensform gekennzeichnete Minderheit der Roma.
Das circa sechsjährige Bestehen des Protektorats kann in mehrere Phasen unterteilt werden. Unter dem ersten Reichsprotektor, dem Diplomaten und ehemaligen Außenminister Konstantin Freiherr von Neurath, wurden mehrere antisemitische Maßnahmen gefasst. Den wohl größten Einschnitt für die Tschechen stellten in dieser Zeit die Schließung ihrer Hochschulen sowie die Repressionen gegen Studenten im November 1939 dar. Die achtmonatige Prager Amtszeit des stellvertretenden Reichsprotektors und Leiters des Reichsicherheitshauptamtes (RSHA) der SS, Reinhard Heydrich (27.9.1941 - 27.5.1942), war wie kein anderer Abschnitt mit Terror, Verfolgung und Unterdrückung verbunden. Primär waren diese Maßnahmen gegen den tschechischen Widerstand gerichtet. Die Umbesetzung der Regierung des Protektorats durch die Festnahme und spätere Ermordung des Ministerpräsidenten Eliáš, die Einbindung eines deutschen Ministers für Wirtschaft und Arbeit (Walther Bertsch) und eines tschechischen Kollaborateurs (Emanuel Moravec) als Minister für Volksaufklärung sowie die Einsetzung weiterer deutscher Beamter in die tschechischen Ministerien sorgten für den Verlust der letzten bis dahin noch bestehenden Freiheiten und Spielräume der tschechischen „autonomen“ Verwaltung. Heydrich setzte zugleich das Franksche Regime von „Zuckerbrot und Peitsche“ fort. So erhielten Rüstungsarbeiter höhere Zuteilungen von Lebensmitteln, um sie nicht gegen das Deutsche Reich aufzubringen und relativ stabile Verhältnisse für die Wirtschaftsproduktion herzustellen. Heydrich erlag den Folgen eines von der tschechoslowakischen Exilregierung in London um Präsident Edvard Beneš organisierten und durch tschechische Fallschirmspringer durchgeführten Attentats am 27. Mai 1942. An das Attentat schloss sich eine weitere Terrorwelle an, die die Widerstandsbewegung erneut dezimierte. Die folgende Zeit bis zum Kriegsende prägte insbesondere der Staatssekretär bzw. Staatsminister Frank. Er verfolgte im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen eine Politik der „Entpolitisierung“ und Ruhighaltung. Das Protektorat spielte nämlich als industrialisiertes Gebiet mit seinen Ressourcen sowohl in Form von Rohstoffen und Produktionsstätten als auch durch seine Arbeits- und Fachkräfte für die NS-Wirtschaft und insbesondere für die Rüstungsindustrie eine wichtige Rolle. Längerfristiges Ziel der NS-Politiker und der deutschen Besatzungspolitik war die Germanisierung des Raumes und der Menschen nach Kriterien der NS-Rassenpolitik. Ohne dieses Fernziel aus den Augen zu verlieren, konzentrierte sich die NS-Besatzungspolitik zunehmend darauf, die vorhandenen Ressourcen für die Kriegswirtschaft effektiv auszunutzen, um erst danach die Fernziele der NS-Politik zu realisieren. Hieraus entsprang eine Politik, die darum bemüht war, effektive Rahmenbedingungen für die Produktion aufrechtzuerhalten.
Für die tschechische Bevölkerung bedeutete die deutsche Besatzung schwere Einschnitte, die mit dem Verlust der nationalen Unabhängigkeit, der Auflösung des parlamentarisch-demokratischen politischen Systems sowie Verfolgung und Terror verbunden waren. Unter der Einschränkung der kulturellen Vielfalt, des Bildungs- und Schulwesens sowie der Pressefreiheit litt insbesondere die Intelligenz. Auch von den drei größeren Terrorwellen (Herbst 1939, Herbst 1941 bis Frühjahr 1942, Sommer 1942) waren diese Bevölkerungsgruppe sowie Personen, die mit der Widerstandsbewegung in Verbindung standen, besonders betroffen. Die gelenkte Wirtschaft mit Arbeitspflicht und Zwangsarbeit wirkte sich auf alle Bewohner aus. Bestimmte Gruppen, wie Arbeiter in den Rüstungsbetrieben, wurden bei den Lebensmittelzuteilungen jedoch bewusst besser gestellt. Auch ein Vergleich mit anderen besetzten Ländern im Osten zu jener Zeit zeigt, dass die Lage der Tschechen verhältnismäßig besser war.
Die Protektoratsregierung und Präsident Hácha befanden sich in einer schwierigen Lage und ihr Verhalten unterlag Wandlungen. Im Unterschied zu anderen besetzten europäischen Ländern handelte es sich zunächst (anders als später) nicht um Kollaborateure, und es war kein Quisling-Regime. Vielmehr weisen die ersten beiden Protektoratsregierungen eine große Kontinuität zu der Zeit der sog. Zweiten Republik (Oktober 1938 – März 1939) auf. Es waren national und politisch überwiegend konservativ eingestellte Tschechen, die aufgrund ihrer bisherigen beruflichen Leistungen und Verdienste von großen Teilen der Bevölkerung anerkannt wurden. Zudem bestanden in dieser ersten Phase Kontakte zur tschechoslowakischen Exilregierung in London und der Widerstandsbewegung im Lande. Seitens Präsident Háchas liegen zahlreiche Interventionen für tschechische Opfer der NS-Politik und gegen Maßnahmen der Besatzer vor. Die Radikalisierung der NS-Politik unter Heydrich veränderte jedoch die Handlungsspielräume Háchas und der Regierung grundlegend. Das Schicksal des Ministerpräsidenten Eliáš vor Augen, den Heydrich im September 1941 verhaften ließ, wurden sie zunehmend zu Marionetten des NS-Regimes.
Das Deutsche Reich setzte auf diese etablierten Eliten, da tschechische nationalsozialistische Organisationen wie die Vlajka [Flagge] keinen breiten Rückhalt in der Bevölkerung hatten. Die Mehrheit der Tschechen stand der deutschen Besatzung ablehnend gegenüber und empfand die Zeit der Okkupation als Demütigung. Für den aktiven Kampf im Untergrund entschied sich jedoch aufgrund der Gefahren für das eigene Leben nur ein verhältnismäßig kleiner Teil von ihnen; die Mehrheit zeigte ein eher attentives Verhalten und beschränkte sich auf einen passiven Widerstand.
Der vormalige Präsident der Tschechoslowakei, Edvard Beneš, leitete nach seiner Emigration in den Westen seit Oktober 1938 den Kampf um die Wiedererrichtung der Tschechoslowakei. Im Herbst 1939 bildete er in Paris mit weiteren emigrierten Tschechen und Slowaken einen Tschechoslowakischen Nationalausschuss. Nach der Anerkennung durch die Alliierten im Juli 1940 ging aus diesem Gremium die tschechoslowakische Exilregierung in London hervor. Sie unterstützte die Widerstandsbewegung im Protektorat und unterhielt eine tschechoslowakische Exilarmee. Mittels Radiosendungen wandte sich die Exilregierung an die tschechische Bevölkerung und stärkte ihren Widerstandswillen gegen deutsche Besatzer und tschechische Kollaborateure.
Textquellen und Materialien
Zum Thema des Protektorats Böhmen und Mähren liegen mehrere einschlägige tschechische Quelleneditionen vor, auf die für das vorliegende Themenmodul zurückgegriffen wurde. In diesen dem deutschen Leser aufgrund der tschechischen Titel nicht ohne weiteres zugänglichen Veröffentlichungen sind insbesondere Akten deutscher Verwaltungsbehörden abgedruckt, welche die deutsche Besatzungspolitik sowie ihre Ziele und Absichten anschaulich charakterisieren. Einen weiteren Teil der Quellengrundlage bilden Dokumente aus den Beständen des Nationalarchivs (Národní archiv) in Prag. Bei den Bildmaterialien wurden insbesondere Plakate und Fotografien aus dem Bildarchiv des Bundesarchivs herangezogen.
Das vorliegende webbasierte Modul stellt zu unterschiedlichen Bereichen eine einschlägige Auswahl an Quellen und Materialien zur Verfügung. Hierbei wurden für klassische (politische) Themen wie beispielsweise die Volkstumspolitik zentrale Schlüsseldokumente berücksichtigt. Die Quellen sollen zu folgenden Fragestellungen Auskunft geben: Wie war die deutsche Besatzungsverwaltung aufgebaut? Welche Ziele verfolgten die Okkupanten? Wie gingen sie bei der Realisierung ihrer Politik vor? Wie wurden Repressionen eingesetzt? Warum wurde eine Unterscheidung in Nah- und Fernziele gemacht, und welche Folgen hatte diese? Wie reagierte die tschechische Bevölkerung auf die Besatzungspolitik und was bedeutete diese für sie? Wie verhielt sich die tschechische „autonome“ Verwaltung mit dem Staatspräsidenten Hácha und der Protektoratsregierung an der Spitze? In welcher Form fanden Widerstand und Kollaboration statt, und von wem gingen sie aus? Wie nahmen die NS-Besatzer das tschechische Verhalten wahr? Was bedeutete die Okkupation für das Alltagsleben und die Kultur? Wie veränderten sich der Lebensstandard, die Versorgung und die Beschäftigung? Wie gestaltete sich das Schicksal der jüdischen Bevölkerung? Wie reagierte die tschechische Bevölkerung auf die Verfolgung der Juden? Was geschah während des Prager Aufstandes im Mai 1945?
Bei den herangezogenen Quellen ist auf eine breite Streuung geachtet worden, die neben Verwaltungsakten deutscher Amtsträger mit Berichten und Denkschriften auch rechtliche Schriftstücke wie Verordnungen sowie Egodokumente (Erinnerungen) berücksichtigt. Darüber hinaus wurde anhand tschechischer Dokumente – die nun erstmalig in deutscher Übersetzung vorliegen – versucht, auch die tschechische Sichtweise einzubringen und so das Übergewicht der deutschen amtlichen Überlieferung partiell auszugleichen.
Die ausgewählten Materialien wie Fotos, Zeitungsartikel, Abbildungen, Karten und Statistiken ergänzen die Textquellen. Sie sind analog zu ihnen angeordnet und sollen sie illustrieren. Ausnahmen bilden die Kapitel „Personenbilder“ und „Vorgeschichte“.
Insgesamt wurden 185 Dokumente, davon 103 Textquellen (amtliche Schreiben, Denkschriften, Berichte, aber auch Erinnerungen) und 82 Materialien (Fotografien, Bilder, Plakate, Statistiken, Zeitungsartikel) ausgesucht.
Durch die Auswahl unterschiedlicher Bereiche (z. B. Widerstand, Judenverfolgung, Verwaltungsaufbau) sollen exemplarische Einblicke in die Geschichte des Protektorats Böhmen und Mähren unter deutscher Besatzung geben. Thematisiert werden dabei insbesondere die deutsche Besatzungspolitik und das Schicksal der tschechischen Bevölkerung. Die Arbeit mit den Quellen soll es ermöglichen, generelle Erkenntnisse zum jeweiligen Themenbereich anhand der Analyse der Primärquellen zu gewinnen.
Die „Vorgeschichte“ thematisiert mithilfe mehrerer Statistiken die Bedeutung des Münchener Abkommens für die Tschecho-Slowakei und deren Nachfolgestaaten.
Themen wie „Besatzung" und "Verwaltung“ konzentrieren sich auf die Okkupation seit dem 15. März 1939 und die Organisation der deutschen Besatzungsverwaltung. Ein Schlüsseldokument ist Hitlers Erlass über das Protektorat Böhmen und Mähren. Es enthält sowohl eine historisch begründete Legitimierung der Besatzung aus deutscher Sicht als auch wichtige Informationen zur rechtlichen Stellung des Protektorats und seiner staatlichen Organe sowie zum Verhältnis zum Deutschen Reich.
„Volkstumspolitik“ beinhaltet zahlreiche Schlüsseldokumente, die deutlich die NS-Rassen- und Volkstumspolitik gegenüber den Tschechen charakterisieren. Die grundlegenden ideologischen Vorstellungen und Konzeptionen der Besatzungspolitik, wie sie etwa Heydrich in seinen beiden Ansprachen vor deutschen Funktionären in Prag im Oktober 1941 und Februar 1942 oder Karl Hermann Frank in einer retrospektiven Rede über seine Politik im März 1944 äußerten, liefern Einblicke in die Nah- und Fernziele der Besatzungspolitik. Eine Statistik über die Anzahl der deutschen und tschechischen Schulen verdeutlicht die auch für andere Bereiche gültige Privilegierung des „Deutschtums“. Über die Zahl der im Protektorat lebenden und neuangesiedelten Deutschen informieren Statistiken und Karten.
Das Kapitel „Staatspräsident und Protektoratsregierung“ möchte eine differenzierte Darstellung der schwierigen Stellung der sog. autonomen tschechischen Verwaltung bieten und auf ihren ambivalenten und auch einem Wandel unterliegenden Charakter hinweisen.
„Terror und Widerstand“ zeigt den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes und die Repression gegenüber der tschechischen Bevölkerung. Mehrere Quellenbeispiele beleuchten insbesondere die Verfolgungswelle unter Heydrich sowie weitere Sanktionen, die nach dem Attentat auf Heydrich erfolgten. Daneben bietet dieses Kapitel einen exemplarischen Einblick in die unterschiedlichen Aktivitäten der tschechischen Untergrundbewegung. Neben der aktiven Opposition spiegeln die Quellen auch die eher passive Resistenz der tschechischen Bevölkerung wider.
Der Bereich „Kollaboration“ beinhaltet beispielhafte Loyalitätsbekundungen der Protektoratsregierung und des Staatspräsidenten gegenüber dem Deutschen Reich. Darüber hinaus kommt der sich offen zum Deutschen Reich bekennende Minister für Schulwesen und Volksaufklärung Emanuel Moravec zu Wort.
In den Kategorien "Judentum" und "Holocaust" finden sich Dokumente – sowohl aus der Perspektive der Täter als auch der Verfolgten – zum Schicksal und zu den verschiedenen Etappen der Verfolgung der böhmischen und mährischen Juden. Zudem bieten die Quellen die Möglichkeit, die diesbezügliche Einstellung der tschechischen Bevölkerung zu analysieren.
„Alltag“ informiert über unterschiedliche Bereiche des alltäglichen Lebens insbesondere mit Blick auf Freizeit, Versorgung und Sprache. Die schwierigen und von Einschränkungen gekennzeichneten Lebensbedingungen unter deutscher Besatzung lassen sich auch aus statistischen Daten wie Übersichten über Lebensmittelpreise auf dem Schwarzmarkt, Lohnniveau und die Rationssätze ablesen. „Kultur und geistiges Leben“ möchte deutlich machen, dass es weiterhin – wenn auch kontrolliert und eingeschränkt – ein breites und differenziertes tschechisches kulturelles Leben gab.
Der Bereich der „Wirtschafts- und Sozialgeschichte“ veranschaulicht die wirtschaftliche Bedeutung des Protektorats. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Stellenwert der Rüstungsindustrie für das Deutsche Reich. Statistiken geben Auskunft über Lohnentwicklung, Beschäftigungspolitik und Produktion.
Die Kategorie „Zwangsarbeiter“ thematisiert die Arbeitspflicht, den Arbeitseinsatz im Deutschen Reich sowie die erzwungene Mobilisierung von Tschechen zu Arbeiten im deutschen Interesse.
Das Kapitel „Prager Aufstand“ stellt das Ende der deutschen Besatzung in Prag im Mai 1945 dar.
Darüberhinaus zeigt das Bildmaterial einflussreiche Personen der deutschen Besatzungsverwaltung sowie die Porträts einiger Hauptakteure der Tschechen im Protektorat.
Zur Orientierung der zeitlichen Abläufe dient dem Nutzer eine Chronologie, die zentrale Ereignisse und Rechtstexte anführt.
Ein Verzeichnis der Regierungen des Protektorats stellt die vier in den Jahren 1939-1945 bestehenden Kabinette vor und gibt die jeweiligen Minister und ihre Dienstzeiten an.
Eine umfassende Auswahlbibliographie nennt die wichtigen Quelleneditionen zur Geschichte des Protektorats. Darüber hinaus bietet das Literaturverzeichnis eine Liste von zentralen Überblicksdarstellungen, Monographien, Sammelbänden und Aufsätzen. Die Bibliographie enthält zudem Internetlinks auf Archivbestände des Prager Nationalarchivs (Národní archiv) zum Protektorat. Es handelt sich dabei um die umfangreichen Bestände des Staatssekretärs beim Reichsprotektor und des Deutschen Staatsministeriums für Böhmen und Mähren. Diese Archivfonds sind komplett eingescannt und kostenlos online zugänglich. Außerdem liegen die eingescannten Monatsberichte des Leitabschnitts Prag des Sicherheitsdienstes der SS über die politische Entwicklung von 1940 bis August 1941 sowie die Jahresberichte für 1939 und 1940 vor.