Heinz von Bassi – ein verdienstvoller Sammler und Forscher
Die Kriegs- und Handelsmarine Lettlands 1918-1940
Im Jahre 2004 erhielt die Dokumentesammlung den Nachlass von Fregattenkapitän a. D. Heinz von Bassi, der sich nach seiner Pensionierung als Leiter der Historischen Sammlung der Marineschule der Bundeswehr in Flensburg-Mürwik ganz der Dokumentation und Erforschung der Kriegs- und Handelsmarine Lettlands von 1918 bis 1940 gewidmet hatte.
Kaufmannssohn aus Riga
Heinz von Bassi, 1919 in Riga geboren, entstammte einer alten Kaufmannsfamilie seiner Vaterstadt. Er fuhr seit 1935 bei der lettischen Handelsmarine zur See und schloß sich 1939 der Umsiedlung der Deutschbalten an.
1940 wurde Heinz von Bassi zur Kriegsmarine eingezogen. Nach Gründung der Bundesmarine trat er 1956 wieder in den militärischen Dienst ein, den er nach zwei Jahrzehnten (zwischenzeitlich als Korvettenkapitän auf der „Gorch Fock“) im Range eines Fregattenkapitäns verließ. Seit Ende der 1960er Jahre leitete er den Aufbau der marinehistorischen Sammlung an der Marineschule Mürwik und war dort auch als Dozent tätig. Nach Eintritt in den Ruhestand 1975 widmete er sich dem Aufbau eines Archivs zur Geschichte der lettischen Handels- und Kriegsmarine. Er starb im Februar 2003 in Schleswig. Die Familie schenkte seine Sammlung dem Herder-Institut.
Einzigartiges Archiv zur Geschichte der Kriegs- und Handelsmarine Lettlands
Der Nachlass ist ein in Deutschland einzigartiges Archiv zur Geschichte der Kriegs- und Handelsmarine Lettlands von 1918 bis 1940. Er enthält u.a. Akten und Fotos zu den einzelnen Schiffen und Korrespondenzen mit Zeitzeugen und Gewährsleuten in aller Welt und umfaßt ca. 4 laufende Regalmeter. Die Materialien sind nicht nur für die Geschichte der einzelnen Schiffe wichtig, sondern betreffen auch die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und die Zeitgeschichte Lettlands und der ganzen baltischen Region.
Auf Grund dieser Privatsammlung kann nachgezeichnet werden, wie ein 1919/1920 auf der politischen Bühne Europas neu auftretender Staat wie Lettland überhaupt eine eigene Flotte aufbauen konnte, woher die Schiffe kamen und was dieser maritime Anspruch im politischen und militärischen Kampf der Mächte bedeutete. Zugleich ist es möglich, das Ende dieser Flotte 1940 und die Frage des weiteren Schicksals der Schiffe im Zweiten Weltkrieg zu erforschen.
Dorothee M. Goeze und Peter Wörster
Heinz von Bassi war mit der Schwester (Helga Krause) meines 1965 verstorbenen Vaters (Herbert Krause) verheiratet. Leider gingen die Familienverbindungen über die Jahrzehnte verloren.
Ich würde gern unser Familiennetzwerk wieder ausfindig machen und bitte Sie um Informationen zu Familie von Bassi, wenn möglich um aktuelle Adressen der Nachkommen.
Gern haben wir Ihre Anfrage an unsere Dokumentesammlung weitergeleitet, dshi@herder-institut.de.