Gottfried Wilhelm Leibniz, Namenspatron der Leibniz-Gemeinschaft, und Johann Gottfried Herder, Namenspatron des Herder-Instituts, haben in verschiedenen Jahrhunderten gelebt. In der Lesung wurden Leben und Wirken beider Gelehrter vorgestellt werden. Hintergrund ist das Leibniz Themenjahr „Die beste der möglichen Welten“.
Gottfried Wilhelm Leibniz, am 1. Juli 1646 in Leipzig geboren, studierte u.a. in seinem Geburtsort sowie in Jena und gilt als letzter Universalgelehrter, der vielen Wissenschaften wichtige Impulse gab. 1676 nahm Leibniz, nach längeren Aufenthalten in Paris und London, eine Stellung als Hofbibliothekar im welfischen Hannover an. Diese Stadt blieb bis zu seinem Tod am 14. November 1716 sein Lebenszentrum, auch wenn er eine für seine Zeit außerordentlich intensive europaweite Reisetätigkeit ausübte. So regte er u.a. die Gründung der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg an und traf den von ihm bewunderten Zar Peter den Großen 1711 in Torgau sowie im Jahr darauf erneut in Karlsbad.
Johann Gottfried Herder, 25. August 1744 in Mohrungen/Ostpreußen geboren, studierte in Königsberg zunächst kurz Medizin, dann Theologie und belegte bei Kant Vorlesungen über Astronomie, Logik, Metaphysik, Moralphilosophie, Mathematik und Physische Geographie. 1764 wurde Herder an die Domschule in Riga berufen und war dort bis 1769 tätig. Nach seiner berühmten Reise 1769 von Riga nach Frankreich und der Hinwendung nach Eutin begleitete er den Erbprinzen von Holstein-Gottorp auf einer Reise nach Italien, trennte sich allerdings von dieser Aufgabe, um in Straßburg weitere Studien zu treiben. Von dort wechselte er bald zum Oberprediger und Konsistorialrat in die Residenzstadt Bückeburg. Im Frühjahr 1776 wurde er durch Goethes Vermittlung zum Generalsuperintendent nach Weimar berufen, wo er bis zu seinem Tod am 18. Dezember 1803 blieb.