Wer Polen von gestern kennt, macht heute große Augen. Nach Jahren der Erstarrung weht ein neuer Wind durch das Land, es gewinnt jedes Jahr an Dynamik. Ich nehme Sie auf eine Entdeckungsreise literarischer Art in meine Heimat Polen mit. Von der südöstlichen Region des Karpatenvorlandes, den historischen Zentren dieses Landes, führt Sie mein „Spaziergang“ durch die letzten Refugien der Wildnis in Europa. Meine Wege führen Sie über die Vorstädte und kleineverschlafenen Dörfer in den Bieszczady und Niederen Beskiden – Gegenden bis zu den wichtigsten Highlights, welche die urige Natur hier besitzt.
Mein Buch Teil I „Eine Region mit Seele“– Porträts von Bewohnern des Karpatenvorlands im Südosten Polens und Teil II „Im Land des Bergwisents und der Herzlichkeit“ – Ein Regionalführerüber das Karpatenvorland im Südosten Polens liefern einen Beitrag zur Erkundung kultureller Merkmale, welche im Karpatenland bis heute von den Bewohnern praktiziert werden. Ein zweiter Aspekt ist das auf eine sehr verkürzte Art, touristische Kennenlernen einer Region in Polen, die seltene Biosphärenreservate besitzt, die zugleich „Perlen der Natur“ im europäischen Vergleich darstellen.
Das südöstliche Karpatenvorland erlaubt einen tiefen Einblick in die Landschaft, die geprägt ist von einer sehr bewegten Vergangenheit, ihren Bewohnern und einer Urtümlichkeit, wie sie nur noch selten in Europa vorzufinden ist. Die ukrainischen Bergvölker der Lemken, Bojken und Huzulen, Russen, Juden, Tataren, Ungarn, Slowaken, Sinti, Roma, Deutschen und die Österreicher haben in der Vergangenheit die gegenwärtigen, östlichsten Gebiete der EU-Grenze in Südostpolen beeinflusst.
Dem Zauber der urigen Naturlandschaften und der offenen und herzlichen Kommunikationsart der Menschen, welche in den unterschiedlichen Regionen dieses Landes leben, kann man sich nicht entziehen. Neben der Gastfreundschaft ist es die religiöse Tradition als Bestandteil der Geistesfreiheit der Bewohner. Zusätzlich prägen diese Region die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Natur und Geschichte. Die Portraits der Menschen stimmen zur Nachdenklichkeit auch über die Frage nach dem subjektiv verstandenen und dem objektiven Leben, weil jeder Mensch seine eigene Biografie in unterschiedlichen Lebenssituationen entwirft.
Die im Buch zitierte, offene und herzliche Kommunikationsart der Menschen, welche in unterschiedlichen Regionen dieses Landes leben, kann für einen Touristen ein wahrer Magnet werden.
Aus dieser Haltung mit einer „gewissen“ bodenständigen Einfachheit resultiert ihre Stärke, welche sich aus den festen Bindungen an die familiäre Werte ergibt und sich im Gefühl der Großzügigkeit, welche die Polen besitzen, widerspiegelt. Was man außerdem in den mitmenschlichen Kontakten erleben kann, ist die entfesselnde Ungekünsteltheit im Verhalten anderen Menschen gegenüber.
Lesung mit Kornelia Golombek